Schlank mit Darm - Wie bekomme ich die beste Probiotikawirkung?
1. Regelmäßig anwenden
Welche Effekte kannst Du erwarten, wenn Du hin und wieder mal ein solches Produkt in den Einkaufswagen legst? Ehrlich gesagt: nicht sehr viele! Das liegt nicht an den Produkten, denn diese enthalten tatsächlich den beworbenen Bakterienstamm in entsprechend großer Zahl. Allerdings müssen die fleißigen Helferbakterien regelmäßig, am besten täglich, zugeführt werden. Hin und wieder mal einen probiotischen Joghurt auszuprobieren bringt leider nichts, denn die von außen zugeführten Keime werden im Darm nicht so schnell heimisch. Für einen Effekt müssen sie deshalb immer wieder „nachgefüllt“ werden. Eine sporadische Einnahme ist meist wirkungslos. Wer seine Darmflora über Lebensmittel unterstützen will, möchte natürlich nicht jeden Tag nur Sauerkraut essen. Aber die probiotischen Lebensmittel liefern neben den Bakterien auch noch Milchsäure, und diese verbessert insgesamt das Klima im Darm. Bei Lebensmitteln darf also auch Abwechslung großgeschrieben werden, aber pro Woche sollten Joghurt, Sauerkraut und Co. mehrmals auf den Tisch kommen.
2. Treue ist der Schlüssel zum Erfolg
Auch wer im Supermarktregal immer mal zu einem neuen Probiotika-Produkt greift, wird enttäuscht sein. Jeder Hersteller verwendet einen anderen Bakterienstamm. Ein ständiger Wechsel behindert die Ansiedelung der Keime beziehungsweise deren Einfluss auf die schon bestehende Darmflora. Wer bei der Vielzahl des Angebots schwach wird und immer mal was anderes ausprobiert, wird deshalb keine Effekte spüren. Die Keime benötigen Zeit und ständigen Nachschub, um sich anzusiedeln. Man sollte also ein einmal als gut befundenes Produkt über längere Zeit regelmäßig, am besten täglich, einnehmen. Ein Wechsel zu einem Produkt mit einem anderen Bakterienstamm ist wie ein Abbruch der Therapie.
3. Auf die Keimzahl achten
Um spürbare Effekte zu erzielen, sollten mindestens 100 Millionen probiotischer Keime aufgenommen werden – und zwar täglich und über einen längeren Zeitraum. Zwar enthalten die Produkte im Supermarkt tatsächlich auch die beworbenen Keime in entsprechender Zahl, allerdings nimmt die Menge der Bakterien nach und nach ab. Je näher zum Verfallsdatum, desto geringer wird die Zahl der hilfreichen Bakterien. Wähle also am besten ein recht frisches Produkt.
4. Das richtige Produkt wählen
Welches ist nun das Beste? Das können selbst Experten nicht immer beantworten. Darmbakterien, die in dem einen Drink vielleicht die Abwehrkräfte stärken sollen, müssen nicht automatisch bei der Gewichtsreduktion helfen. Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall, wie Du ja schon bei dem Problem der Milchsäurebakterien erfahren hast. Wichtig ist auch, bei einer einmal für gut befundenen Sorte von einem Hersteller zu bleiben. Zudem vermerkt nicht jeder Anbieter auf der Verpackung, welcher Bakterienstamm in seinem Joghurt das Sagen hat. Auch ein ganz normaler Naturjoghurt kann gute Keime liefern. Wichtig ist, dass er nicht wärmebehandelt ist. Wenn es um die Gewichtsreduktion geht, solltest Du vor allem auf Bifidobakterien setzen. Eine gute Wahl sind hier auch Pulver oder Kapseln aus der Apotheke.
5. Die neuen Keime richtig füttern
Der Nutzen probiotischer Bakterien ist fraglich, wenn die Keime nichts zu futtern haben. Fehlen Präbiotika, siedeln sich die Probiotika nicht an. Eine gleichzeitig ausreichende Zufuhr von „Bakterienfutter“, den sogenannten Präbiotika, ist deshalb wichtig. Gut ernährt, beginnen die erwünschten Darmbakterien wie Bifido- und Milchsäurebakterien sofort, sich zu vermehren. Krankheitserregende oder dick machende Bakterien können erfreulicherweise mit den Präbiotika nicht viel anfangen. Oft können sie diese gar nicht verwerten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte deshalb zu Synbiotika greifen. So bezeichnet man Präparate, die sowohl Keime als auch Bakterienfutter enthalten. Den gleichen Effekt erzielt man aber auch, wenn man zum Beispiel einen Chicoréeauflauf isst und sich zum Nachtisch noch ein Glas Kefir mit Früchten gönnt.