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Bestimmung von IgG-Antikörpern vs. IgE-Antikörper

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Man kann IgG-Antikörper und IgE-Antikörper unterscheiden. Erfahre hier, wann welche Messung am sinnvollsten ist.

Bei der Diagnostik setzen Labore auf den Nachweis von Immunglobulinen, kurz Ig. Doch dabei gibt es große Unterschiede. Nur ein Buchstabe gibt Auskunft darüber, für welche Zwecke sich die Bestimmung eignet. Ein kleiner Tipp voraus: Mit dem IgE-Wert kannst Du Hinweisen auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nachgehen, der IgG-Wert ist hier allerdings recht uninteressant.

Wir verraten Dir, was Immunglobuline überhaupt sind und wann Labore Immunglobuline des Typs G bzw. E bestimmen.

Was sind Immunglobuline?

Bei Immunglobulinen (Antikörper) handelt es sich um lebenswichtige Eiweiße, die jeder menschliche Körper beherbergt. Sie erfüllen im Organismus unzählige Aufgaben und sind für das Immunsystem von hoher Bedeutung. Das Spannende ist, dass Dein Körper selbst Immunglobuline herstellt. Dabei helfen ihm Plasmazellen, das ist eine besondere Form von weißen Blutkörperchen. Es gibt aber nicht nur einen Typ von Immunglobulinen, vielmehr zirkulieren gleich fünf Ig-Klassen in Deinem Blut. Dazu zählen: IgG, IgM, IgA, IgD und IgE. Besonders häufig liest Du von IgG und IgE - kein Wunder, denn die beiden Immunglobulin-Klassen leisten einen unschätzbaren Beitrag für Deinen Körper.

  • Immunglobulin G (IgG): Diese Ig-Klasse spielt eine ganz besondere Rolle für Deine Immunabwehr, denn Immunglobulin G fängt Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und die zugehörigen Stoffwechselprodukte ab. Außerdem kümmern sich die Antikörper um Stoffe, die Dein Organismus während einer Entzündung oder bei der Eliminierung von Zellen produziert. IgG-Antikörper verfügen über eine besonders clevere Fähigkeit - sie nehmen körperfremde Substanzen wie Bakterien in die Mangel. Das klappt, indem sie sich an die Eindringlinge anheften und Fresszellen das „Go“ für den Bakterienschmaus geben.
  • Immunglobulin E (IgE): Auch die Immunglobuline E bewahren Deinen Körper vor unerwünschten Eindringlingen. Allerdings haben sich diese Antikörper vor allem auf Parasiten spezialisiert. IgE beteiligt sich außerdem fleißig an allergischen Reaktionen und genau das ist der Grund, warum Mediziner sie häufig in der Allergiediagnostik heranziehen.

Gut zu wissen!

Während sich Immunglobulin G vor allem auf Viren und Bakterien stürzt, kümmert sich IgE insbesondere um Parasiten und allergische Sofortreaktionen.


Antigen / Allergen

Infografik: Zellgebundene IgE-Antikörper erkennen insbesondere Parasiten und tragen zur Allergieentwicklung bei.

Wann wird der Immunglobulin G (IgG)-Wert bestimmt?

Stell Dir vor, Du möchtest nachweisen, dass Du eine bestimmte Infektion durchgemacht hast oder Deine Immunität belegen. In diesem Fall ist es nötig, den Immunglobulin G-Wert zu bestimmen. Die in Deinem Blut zirkulierenden Antikörper geben nämlich den entscheidenden Hinweis darauf, ob Dein Körper bereits mit bestimmten Viren oder Bakterien in Kontakt gekommen ist und sich mit dem Eindringling auseinandergesetzt hat. Ein aktuelles Beispiel ist SARS-CoV2. Mit dem for you corona antikörper-test kannst Du beispielsweise Hinweise auf Antikörper nach einer durchgemachten Infektion oder einer Impfung erhalten. Auch Forscher nutzen die IgG-Antikörper, um mehr über die Verbreitung von SARS-CoV-2 herauszufinden. Über ein Jahr lang untersuchte das Robert-Koch-Institut in Zusammenarbeit mit Blutspendediensten alle 14 Tage etwa 5000 Blutspendeproben auf IgG-Antikörper. Forscher hielten die Ergebnisse in der sogenannten SeBluCo-Studie fest. Sie konnten im Rahmen ihrer Studie beispielsweise herausfinden, dass es in Sachen Immunität zwar regionale Unterschiede gibt, der Antikörpernachweis bei Frauen und Männern aber recht gleich war. Außerdem stellten die Untersucher fest, dass sich der überwiegende Anteil der vorliegenden Antikörper im September 2021 auf Impfungen zurückführen lässt.

Wann wird der Immunglobulin E (IgE)-Wert bestimmt?

Nun stell Dir vor, Du möchtest der Frage auf den Grund gehen, warum Du immer zu einer bestimmten Jahreszeit Probleme beim Spazierengehen hast: Plötzlich juckt Deine Nase, Du hast rote Augen und fühlst Dich allgemein schlapp. Dann ist der IgE- Wert interessant für Dich. Genauso wie IgG-Antikörper befindet sich IgE in Deinem Blut, allerdings nur in einer sehr überschaubaren Konzentration - etwa 0,1 % aller Immunglobuline entfallen auf IgE. Zum Vergleich: Bei IgG sind es ca. 60 %. Auch wenn der Gehalt an Immunglobulin E recht gering ist, können sie doch eine große Wirkung erzielen. Diese Antikörper haben nämlich die Fähigkeit, sich mit den Fremdstoffen (Antigenen) zu verbinden und regen so Mastzellen dazu an, spezielle Abwehrstoffe wie Histamin freizusetzen. Das Gewebshormone Histamin ist der Grund dafür, warum Du beispielsweise unter unangenehmen Hautreaktionen wie Quaddeln bei einer Allergie leidest. Immunglobuline E können sich also durchaus gegen harmlose Antigene wie Blütenpollen richten, aber auch eine allergische Reaktion auf Lebensmittel lässt den Wert in die Höhe schnellen.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Hier ist der IgE-Wert entscheidend

Zu den am häufigsten allergieauslösenden Lebensmitteln zählen laut Bundesinstitut für Risikobewertung Erdnüsse, Hühnerei, Fisch und Kuhmilch. Daneben gibt es unzählige weitere Allergene, die in pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln stecken. Bemerkst Du unmittelbar oder im zeitlichen Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme typische Allergiesymptome wie Hautausschlag, Juckreiz, Dauerschnupfen, Atemnot, Durchfall oder angeschwollene Mundschleimhäute, kann das auf eine Lebensmittelallergie hindeuten. Da Du bei einer abwechslungsreichen Ernährung auf viele Lebensmittel zurückgreifst, ist es gar nicht so einfach, dem Übeltäter durch Weglassen verdächtiger Nahrungskomponenten auf die Spur zu kommen. Doch hier kann das Labor helfen, und zwar mit der Ermittlung des IgE-Werts. Nur diese Klasse von Immunglobulinen ist bei Nahrungsmittelallergien aussagekräftig - weist das Labor bei Dir einen erhöhten IgE-Spiegel gegen ein ausgewähltes Nahrungsmittel nach, besitzt Du eine Sensibilisierung.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten Symtome

Infografik: Nahrungsmittelunverträglichkeiten Symtome

Gut zu wissen!

Wendest Du Dich mit einem Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie an Deinen Hausarzt, befragt er Dich zunächst zu Deinen Symptomen und zu Deinen Essgewohnheiten. Ein Ernährungstagebuch kann sehr sinnvoll sein, um den Kreis der Übeltäter einzugrenzen.

Warum eignet sich der IgG-Wert nicht zur Diagnose von Nahrungsmittelallergien?

Von einem erhöhten IgG-Wert solltest Du Dich nicht dazu verleiten lassen, Deine Ernährung umzustellen, denn er hat mit Blick auf Nahrungsmittelallergien kaum eine Relevanz. Tatsächlich ist es so, dass Immunglobulin G von Deinem Organismus gebildet wird, wenn Du häufig bestimmte Nahrungsmittel verzehrst. Das stellt allerdings eine völlig normale Reaktion dar und gibt Dir bestenfalls die Rückmeldung, welche Lebensmittel bei Dir besonders beliebt sind. Dazu ein Beispiel: Du isst besonders gerne Weizen bzw. Weizenprodukte, dementsprechend fällt Dein IgG-Wert höher aus. Damit spiegelt der IgG-Antikörpertest aber lediglich das wider, was Du bereits weißt: Du liebst Weizenprodukte. Der IgG-Wert verrät aber nicht, ob Du Weizen verträgst oder eine Unverträglichkeit gegen Weizen hast. Der IgG-Wert ist also unschlagbar, wenn Du Deine Immunität überprüfen möchtest, bei Nahrungsmittelallergien ist er aber uninteressant. Genau deshalb setzen wir bei unserem for you nahrungsmittelunverträglichkeits-test auf die zuverlässige Bestimmung mittels IgE- Antikörpern.

Welche IgG und IgE- Werte sind normal?

Gehen wir davon aus, dass Du die Antikörper auf die klassische Weise, also mittels Bluttest, überprüfen möchtest. Hier gibt es vordefinierte Werte, die Dir signalisieren, ob Du Dich mit Deinem Wert in einem normalen Bereich befindest.

  • Immunglobulin G (IgG) Normalwert: 7 bis 16 g/l - dieser Wert ist für einen Erwachsenen, der in seiner Umwelt mit den üblichen Krankheitserregern konfrontiert wird, normal. Bei einem Antikörper-Test auf SARS-CoV2 können aber ganz andere Werte herauskommen (von 35-3840) und somit einen Hinweis auf eine durchgemachte Infektion oder eine Impfung geben.
  • Immunglobulin E (IgE) Normalwert: bis zu 100 U/ml.

Bei Kindern können die Normalwerte je nach Lebensalter deutlich darunter liegen. Bist Du bei Deiner Recherche nach Nahrungsmittelallergien schon auf den Begriff „Gesamt-IgE“ gestoßen? Dabei handelt es sich um eine Bestimmungsmöglichkeit, die Labore bei dem Nachweis von IgE-Antikörpern nutzen. Mit dem Gesamt-IgE erhältst Du einen Hinweis darauf, ob Du eine Nahrungsmittelallergie hast. Als weiteren Schritt können Labore dann die allergenspezifische Bestimmung der IgE-Antikörper einsetzen. Das ist immer dann sinnvoll, wenn die allergische Erkrankung genauer abgeklärt werden soll. Hier steht beispielsweise die Frage im Raum, gegen welches Lebensmittel Du genau allergisch bist, gegen Nüsse, Fisch oder doch Hühnereiweiß?

Wie gut sind Nahrungsmittelallergie-Selbsttests für Zuhause?

Selbsttests haben den Vorteil, dass Du Sie ganz einfach zuhause durchführen kannst - ganz ohne lästige Wartezeiten in der Arztpraxis. Damit Du eine möglichst genaue Analyse Deiner Proben erhältst, raten wir Dir allerdings dazu, auf einiges zu achten.

  1. Greife nur auf Selbsttests zurück, die den IgE-Wert bestimmen. Wie bereits erwähnt, liefert Dir der IgG-Wert nur Informationen zu Deinen Nahrungsgewohnheiten, nicht aber zu einer eventuell bestehenden Nahrungsmittelallergie.
  2. Nutze eine Blutprobe und keine Haarprobe. Nicht selten werden im Internet Tests angeboten, die mit einer Haarprobe funktionieren sollen. Eine Haarprobe eignet sich allerdings nicht dafür, eine Nahrungsmittelallergie aufzudecken. Schließlich enthalten Haare keine Antikörper. Auch die Methode der Bioresonanz, auf der ein solcher Haartest basieren soll, ist wissenschaftlich umstritten. Setze daher auf einen Test, bei dem ein Labor Dein Blut untersucht. Zum Blogbeitrag: Blutanalyse vs. Haaranalyse
  3. Überprüfe, ob es sich um ein zertifiziertes Labor handelt. Deine Blutprobe sollte zuverlässig und unter hygienischen Bedingungen analysiert werden, das stellt ein zertifiziertes medizinisches Labor (nach ISO 13485, 9001) sicher. Seriöse Anbieter geben Dir zu dem kooperierenden Labor gerne nähere Auskünfte.

Bluttests für zuhause können also dazu beitragen, mehr über Dich und Deinen Körper zu erfahren, solange es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt. Wir von for you kooperieren eng mit Laboren, um Dir ein zuverlässiges Testverfahren für die eigenen vier Wände zu ermöglichen. Zusätzlich zu den gemessenen Werten verraten wir Dir, in unserem nahrungsmittelunverträglichkeits-test, auf welche alternativen Nahrungsmittel Du im Falle einer Lebensmittelallergie zurückgreifen kannst.

 

Quellen & zum Weiterlesen

Berlin-Potsdam, I. F. M. D. (o. D.). 341 Gesamt-IgE – Was sagt dieser Laborparameter aus? - IMD Institut für medizinische Diagnostik, Labor. imd-berlin. https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/gesamt-ige-was-sagt-dieser-laborparameter-aus

Lebensmittelallergien - BfR. (o. D.). bfr. https://www.bfr.bund.de/de/lebensmittelallergien-61267.html#:%7E:text=Die%20wichtigsten%20Allergie%20ausl%C3%B6senden%20Lebensmittel,f%C3%BCr%20Erwachsene%20wichtige%20Nahrungsmittelallergene%20dar.

RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - Serologische Untersuchungen von Blutspenden auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 (SeBluCo-Studie). (o. D.). rki. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/SeBluCo_Zwischenbericht.html

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